Venerologie
Venerologie ist ein Bestandteil der Dermatologie und beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie der Geschlechtskrankheiten.
In der Schweiz treten Chlamydien-Infektionen, Gonorrhoe und Syphilis etwas häufiger auf als durchschnittlich in anderen westeuropäischen Ländern. Seit 1988 besteht eine Meldepflicht in der Schweiz für Chlamydiose und Gonorrhoe und seit 2006 für Syphilitis.
Die häufigste bakterielle Geschlechtskrankheit, die seit Jahren zunimmt, ist die Chlamydiose. Diese Infektion verläuft meistens symptomlos und kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu einer Unfruchtbarkeit führen. Der Nachweis der Bakterien erfolgt meistens aus den Abstrichen.
Syphilis-Neuinfektionen haben seit der Wiedereinführung der Meldepflicht auch etwas zugenommen. Die Krankheit läuft in 4 Stadien ab, kann eine Vielfalt von klinischen Symptomen verursachen und sogar das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft ziehen.
Die Gonorrhoe (Tripper) zeigt eine konstant hohe Prävalenz und zunehmende Resistenz gegen die gängigen Antibiotika und tritt mehr bei Männern auf. Die Infektion kann unbehandelt zur Unfruchtbarkeit beider Geschlechter führen. Zur Diagnose eignet sich bei Männern am besten der Erststrahlurin und bei Frauen der Gebärmutterhalsabstrich.
Die Feigwarzen gehören zu einer viral bedingten sexuell übertragbaren Krankheit. 70-80% der sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit genitalen Humanen Papillomviren (HPV). Das HPV ist mitverantwortlich für die Krebserkrankung im Genital- und Hals-/Rachenbereich.
Die Standardbehandlung ist die Abtragung der Warzen z. B. mit Kauter, CO2-Laser oder die Kryotherapie mit dem Flüssigstickstoff. Für die Verringerung der Durchseuchung der Bevölkerung mit HPV wird die Durchführung einer Impfung empfohlen, die vor der ersten sexuellen Erfahrung durchgeführt werden sollte.